Der menschliche Fuß ist im laufe der Zeit verschiedenen Fehlbelastungungen ausgesetzt. Es entstehen Zehenfehlstellungen und andere Beschwerden. Bis zu einem gewissen Grad können diese mittels konservativer Therapiemaßnahmen (spezielle Einlagen, sensomotorische Einlagen, Schuhzurichtungen) behandelt werden. Bei fortgeschrittenen Veränderungen und stärkeren Beschwerden ist jedoch eine operative Therapie indiziert. In der modernen Fußchirurgie ist eine stadiengerechte und möglichst gelenkerhaltende Therapie heutzutage das oberste Gebot. Durch ein breit gefächertes und differenziertes Spektrum an OP-Techniken ist es möglich, für fast jede Problematik im Bereich des Fußes eine Lösung zu finden.
Vor jeder Therapie steht jedoch eine sichere Diagnose. Hierzu dienen neben einer einer ausführlichen Untersuchung, eine mögliche sensomotorische Analyse, eine Ganganalyse und ggf. auch eine 4D-Wirbelsäulenvermessung.
Alle Ärzte des orthozentrum plus sind bestens mit allen mögliche konservativen und operativen Methoden vertraut. Dr. Gaudin und Dr. Hecker sind seit vielen Jahren erfahrene und anerkannte Fußchirurgen und bieten eine spezielle Fußchirurgische Sprechstunde an. Hier kann sich jeder Patient ausführlich über die individuellen Therapiemöglichkeiten und Techniken beraten lassen.
Zur Übersicht je nach Diagnose stehen folgende Operationsverfahren zur Verfügung:
- OP nach Austin (Chevron-Osteotomie)
- OP nach Scarf (OP nach Meyer-Scarf)
- Lapidus-Arthrodese (TMT I Arthrodes nach Lapidus)
Die Lapidus Arthrodese ist das ideale Verfahren bei höhergradigen Fehlstellungen. Wir verstehen hierunter die Versteifung (Arthrodese) in Korrekturstellung zwischen dem ersten Mittelfuß- und dem Fußwurzelknochen (Metatarso cuneiformegelenk I).
Bei den fußgesunden Patienten besteht nur eine geringe Beweglichkeit in dieser Gelenksverbindung. Es ist also ein straffes Gelenk. Ohne wesentliche Störung der Biomechanik des Vor- und Rückfußes kann durch eine dreidimensionale Knochendurchtrennung eine optimalen Korrektur der Fehlstellung erzielt werden. Hierbei wird eine Resektion (Knochendurchtrennung) im Bereich des Gelenkes durchgeführt, sodass die Resektionsflächen in Korrektur aufeinandergestellt werden können.
Die Fixierung erfolgt durch eine anatomiegerecht vorgeformte, kleine, überaus stabile Titanplatte. Sie wird von plantar d.h. von unten angelegt und mit sog. winkelstabilen Schrauben fixiert. Bei der Winkelstabilität haben wir eine hohe primäre Festigkeit, da die Schraubenköpfe fest mit der Platte verbunden sind und somit bei Zug- und Druckkräften keine Bewegung möglich ist. Durch diese hohe Primärstabilität ist eine Frühbelastung vor endgültiger Konsolidierung (Zusammenwachsen) des Knochens möglich.
Indikationen für eine OP nach Lapidus:
- Vorfußwinkel über 20°
- Hypermobilität des 1. Strahls
- Gescheiterte Vorfußoperation im Bereich des Mittelfußknochens und Rezidiv des Ballens
- Korrektur des Rückfußes z.B. erworbenem Plattfuß des Erwachsenen und Insuffizienz der tibialis posterior Sehne.
- Arthrose des Metatarso-cuneiforme-Gelenks - Mittelfuß/Fußwurzel.
- Osteotomie nach Weil
- Hammerzehen-Operationen
- OP des Tarsaltunnelsyndroms
- Materialentfernungen am Fuß oder Sprunggelenk (Platte, Schraube)
- Arthroskopische Entfernung freier Körper am Sprunggelenk
- Arthroskopische Synovektomien am Sprunggelenk
Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.