Erkrankungen und Therapieoptionen
Schmerzen im Knie bedeuten häufig einen Verlust an Lebensqualität. Zu unterscheiden sind im Wesentlichen zwei Ursachen, die die Funktion am Kniegelenk beeinflussen können:
• Verschleiß durch langjährige Belastung (Gonarthrose, Knorpelschaden, Meniskusschaden)
• Verletzung beim Sport (Meniskusriss, Innenband- oder Kreuzbandverletzung)
Meniskusverletzungen
Das menschliche Kniegelenk verfügt über einen Innen- und Außenmeniskus. Hierbei handelt es sich um zwei Knorpelscheiben, die in unterschiedlicher Form den runden Oberschenkelkopf und den flachen Unterschenkelkopf ausgleichen. Der Meniskus dient sozusagen als Puffer und Bremsklotz zwischen diesen beiden Knochen. Aufgrund dieser besonderen Aufgabe ist der Meniskus hohen Belastungen ausgesetzt.
Knieschmerzen sind deswegen oft auf Erkrankungen des Meniskus zurückzuführen.
Ursachen des Meniskusrisses
Man unterscheidet verschiedene Ursachen von Meniskusrissen und Bandverletzungen. Hauptgründe sind verschleißbedingte
Veränderungen und unfallbedingte (Fußball, Ski, Tennis etc.) Ursachen.
Symptome eines Meniskusrisses
Viele Patienten verspüren einen plötzlich einschießenden Schmerz an der Innen- oder Außenseite des Kniegelenkes. Nicht selten tritt eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung bei Belastung mit Blockaden und Gelenkerguss auf.
Kniegelenksverschleiß (Gonarthrose, Knorpelschaden)
Ursache
Es werden für die Entwicklung der Arthrose (Knorpelschäden Grad I-IV) genetische Faktoren diskutiert. Faktoren wie Übergewicht und starke Belastung bei langjährigen Arbeiten in Körperzwangshaltung können die Arthrose begünstigen. Es gibt aber auch Arthroseformen, bei denen die Ursache bekannt ist. Hierunter zählen z.B. Frakturen im Kniebereich (Knochenbrüche), Fehlstellungen (X- oder O-Bein), Knieverletzungen wie Meniskusschäden oder Bandschäden.
Symptome
Die Symptome der Gonarthrose verlaufen stadienabhängig.
Anfangsstadium: Schmerzen nur bei Belastung. Die Patienten berichten über einen Anlaufschmerz.
Mittleres Stadium: Schmerzen werden häufiger und die Gehstrecke immer kürzer. Die Beweglichkeit reduziert sich zunehmend und es kommt zu Schwellungen.
Fortgeschrittenes Stadium: es kommt zu Dauer- und Ruheschmerzen. Folge ist deutlich eingeschränkte Beweglichkeit mit kürzeren Wegstrecken.
Diagnostik
Um eine eindeutige Diagnose stellen zu können gehört zu der ausführlichen Anamnese eine körperliche Untersuchung. Verschiedene spezielle Tests am Knorpel, an den Menisken und Bändern geben Hinweise über das Ausmaß der Erkrankung. Der Knieschmerz ist so individuell wie jeder Mensch. Deswegen stehen zur weiteren Differenzierung der Diagnose zusätzlich folgende technische Untersuchungen in unserer Praxis zur Verfügung:
• Röntgen
• Sonographie
• Kernspintomographie (MRT)
Konservative Therapie
In vielen Fällen der genannten Erkrankungen steht die konservative Therapie an erster Stelle. Folgende Verfahren stehen in unserer Praxis zur Verfügung :
• Medikamentöse Schmerztherapie
• Kräftigungs- und Mobilisationsbehandlung
• Injektionstherapie mit entzündungshemmenden Medikamenten
• Injektionstherapie mit Hyaluronsäure oder mit ACP (autologes conditioniertes Plasma)
• Lasertherapie und Magnetfeldtherapie
• Stoßwellentherapie
• Akupunktur
• Bandagen- und Orthesenversorgung
Nach Rücksprache mit unseren Spezialisten bestehen in einzelnen Fällen gezielte operative Indikationen, bei denen die konservative Therapie keinen Erfolg mehr
verspricht.
Operative Therapie
Arthroskopie (Kniegelenk-Spiegelung)
Die Arthroskopie wird überwiegend als ambulante Operation durchgeführt. Durch zwei kleine Hautschnitte („Schlüsselloch-Methode“) kann das Kniegelenk mit Hilfe einer eingeführten Kamera in allen Abschnitten eingesehen werden. Meniskusverletzungen, Kreuzbandrisse und Knorpelschäden können so erfolgreich operiert werden.
Oberflächenersatzprothese - Knieendoprothese
Die Knieendoprothese wird je nach Ausprägungsgrad der Arthrose als Teilersatz (unikondylär) oder Vollersatz (bicondylär) als stationärer Eingriff durch unser Spezialistenteam durchgeführt.
Nachbehandlung
Nach einer ambulanten Arthroskopie erfolgt die Nachbehandlung in der Praxis. Wir helfen Ihnen ggf. mit einem Krankentransport und Taxi von Ihrer Wohnung die Praxis zu erreichen. Je nach Diagnose laufen Sie ca. 2-5 Tage an Gehstützen; ein parallel verordnetes Physiotherapieprogramm hilft Ihnen dabei schnell wieder im Alltag mobil zu sein. Die Fädenentfernung erfolgt nach ca. 7 Tagen.
Nach Implantation einer Oberflächenersatzprothese beträgt der stationäre Krankenhausaufenthalt ca. 7-12 Tage. Noch im Krankenhaus wird eine ambulante oder stationäre Reha-Maßnahme geplant (ca. 3 Wochen). Nach der Reha werden Sie individuell in der Praxis wieder an Ihre alltägliche oder sportliche Belastung herangeführt.
Ergänzend seien hier noch weitere operative Therapiemaßnahmen genannt, die ggf. durch uns oder andere Spezialisten in Krankenhäusern durchgeführt werden können:
- Umstellungsoperation am Kniegelenk
- Minimalinvasiver Kreuzbandersatz
- Minimalinvasive Patellaoperationen bei Patellaluxation
- Knorpelzelltransplatation (3D-ACT)
- Arthroskopie mit Microfracturing
Diese Information soll eine erste Orientierung sein, kann aber das Gespräch mit einem unserer spezialisierten Orthopäden nicht ersetzen. Lassen Sie sich durch uns über die konservativen und operativen Möglichkeiten.