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Tennisarm – die besten Behandlungsmethoden

ellbogenSchmerzen in Sehnen und Unterarmmuskulatur sollten Sie auch ernst nehmen, wenn Sie kein Tennis spielen – unbehandelt kann es zur chronischen Entzündung kommen.

Schmerzen in Sehnen und Unterarmmuskulatur sollten Sie auch ernst nehmen, wenn Sie kein Tennis spielen – unbehandelt kann es zur chronischen Entzündung kommen. Nein, es liegt nicht unbedingt an der letzten Tennisstunde. Schon eher sind die Schmerzen in Ihrem Ellenbogen die Folge einer häufigen Fehl- und Überbelastung von Muskulatur und Sehnen z.B. beim täglichen Schreiben am PC und – quasi als i-Tüpfelchen – der gestrigen Putz-Orgie. Sie hat das Fass zum Überlaufen gebracht, genau im Areal um einen kleinen Knochenvorsprung – dem unaussprechlichen Epicondylus – an der Außenseite des Ellenbogens. An dieser Stelle setzen über eine Sehne Ihre Unterarm- und die daumenseitige Hand- und Fingerstreckmuskulatur an.

Was können Sie gegen eine Sehnenansatzreizung tun?

Einfach abwarten und Tee trinken? "Besser nicht. Es gibt zwar bei allen Sehnenerkrankungen bei etwa jedem vierten Betroffenen eine Selbstheilung innerhalb eines Jahres. Aber niemand weiß vorher, ob er zu den Glücklichen gehört. Und wenn nicht behandelt wird, liegt nach einem Jahr eine viel schwerer therapierbare chronische Entzündung vor", warnt Professor Karsten Knobloch von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er rät dazu, gleich zu behandeln: Geeignete Hausmittel sind:

  • Kühlen des Ellenbogens über 10 Minuten-Intervalle
  • Ellenbogen-Umschläge mit Weißkohl oder Quark
  • Homöopathie z.B. Arnika D4 oder D6, Bryonia D4 oder D6

Ansonsten wäre die Vorstellung beim Arzt empfehlenswert. Und Sie sollten sich richtig behandeln lassen. Entzündungshemmende Medikamente, Salbenverbände kombiniert mit spezieller Elektrotherapie, Kortisoninjektionen, Akupunktur, Ultraschall- und Magnetfeldtherapie sowie eine Spezialmassage (Querfriktion) sind nicht immer geeignet wie man inzwischen durch klinische Studien weiß.

"Für die Wirksamkeit des exzentrischen Krafttrainings mit dem Thera-Band Flex-Bar Stab, der Verödung von Gefäßen am Ellenbogen, der fokussierten Stoßwellentherapie und eines lokal angewandten Nitro-Sprays gibt es dagegen eindeutige positive Belege in vergleichenden Studien. Werden alle positiven Effekte sowohl bei akuten als auch bei chronischen Tennisellenbogen im Kombipack aufaddiert, vergrößert sich das Heilungspotential ", so Karsten Knobloch.

Das habe auch eine Studie von ihm gezeigt. Besonders wichtig sei es, drei Monate lang jeden Tag fünf Minuten Flex-Bar-Übungen zu machen. Übrigens: Es gibt Hinweise darauf, dass die Kombination aus dem exzentrischen Krafttraining mit dem Flex-Bar-Stab und ein Vibrationstraining mit einem selbstschwingenden Stab (Kosten ab 20 Euro) wahrscheinlich sogar noch effektiver ist als exzentrisches Krafttraining allein. Aufgrund der vermehrten Belastung durch das Krafttraining nehmen jedoch die Schmerzen in den ersten zwei bis vier Wochen erst einmal zu. Gegen die Schmerzen können Sie Parazetamol (in Maßen!) einnehmen und 10 Minuten mit Eis behandeln.

Doch warum sollten Sie Blutgefäße veröden lassen?

Ganz einfach, seit ein paar Jahren ist bekannt, dass sie sich offenbar als körpereigene Rettungsmaßnahme beim Tennisellenbogen vermehrt im entzündeten Bereich bilden. Aber offenbar vergisst der Körper, sie später wieder abzubauen. Da sie auf ihrer Oberfläche Schmerzrezeptoren und Schmerzfasern tragen, verursachen sie auch weiterhin Schmerzen. "Deshalb machen wir sie durch die Verödung unschädlich", erzählt Professor Knobloch. Werfen Sie nicht vorzeitig das Handtuch, denn am Ende des Tunnels, sprich nach etwa 18 Monaten, winkt nach konsequenter Therapie eine Schmerzlinderung um 60 bis 70 Prozent oder noch mehr.

"Der Schlüssel zum Erfolg ist das Durchbrechen der Bewegungsmonotonie, sei es am PC, dem Haushalt oder dem Tennisplatz,“ so Knobloch. Ergonomische Hilfen wie ein Tastatur- und Mauspad am PC oder auch Tennisschläger anderer Griffstärke (1/4 größer oder kleiner) können bereits ein Schritt dahin sein. Das nimmt Stress von den gereizten Unterarmsehnen und letztlich auch von Ihnen. Übrigens: Wenn Sie oft am Computer schreiben, dann sollten Sie beim nächsten PC-Kauf an die Ergebnisse einer aktuellen Studie der ETH Zürich denken. Je härter die Tastatur ist, desto größer ist die Muskelaktivierung. Es muss mehr Kraft aufgewandt werden, was die Beugemuskulatur der Hand viel stärker belastet als die Steckmuskulatur des Handgelenks und der Finger.

Wenn Ihnen alles nicht hilft, gibt es noch die Möglichkeit zu operieren. Bei der gängigsten OP-Methode wird der entzündete Sehnenteil vom Knochen abgelöst, um weiter unten am Knochen wieder anzuwachsen und jene Nerven durchtrennt, die den schmerzhaften Ellenbogenbereich versorgen. Aber besser ist es, wenn Sie Ihre Schmerzen mit konsequentem Training in den Griff bekommen.

aus Womens Health Heft 3/13

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